Burgstraße 24, 92331 Parsberg
Am Anfang des 13.Jhs. auf einer Felskuppe des Bayerischen Jura durch die bayerischen Herzöge bzw. die im Dienst der Wittelsbacher-Herzöge stehenden und ab der Mitte des 14.Jhs. reichfreien Herren von Parsberg errichtete Höhenburg mit Schlosselementen.
Geschichte
Das den Ort Parsberg überblickende Burgareal ist seit vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, wovon z.B. die Parsberger Maskenfibel zeugt. Das mittelalterliche Castrum Bartesperch wurde 1205 in Verbindung mit dem wittelsbachischen Herzog Ludwig dem Kelheimer von Bayern zum ersten Mal genannt, das Geschlecht der Parsberger findet 1224 seine erste Erwähnung.
1314 wurde die Burg nach einer Belagerung durch Herzog Ludwig IV. (aufgrund der Beteiligung der Parsberger an einem gegen Ludwig gerichteten Aufstand Rudolf des Stammlers) vergrößernd wieder aufgebaut. Ludwig IV. der Bayer, inzwischen römisch-deutscher Kaiser, verlieh seinen vormaligen Vasallen nun zudem die Reichsunmittelbarkeit. Die Herren von Parsberg bekleideten in der Folge hochrangige Ämter in den Reichsstädten Nürnberg und Regensburg sowie in den Fürstbistümern Regensburg und Eichstätt.
Am Ende des 16.Jhs. wurde Parsberg nach Westen hin durch den Bau der „Oberen Burg“ erweitert. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg vermutlich durch schwedische Truppen zerstört, wieder in Stand gesetzt und in der Mitte des 17.Jhs. um die „Untere Burg“ ergänzt.
Nach dem Aussterben der Herren von Parsberg erwarben die Reichsgrafen von Schönborn 1730 und der bayerische Kurfürst Karl Theodor 1792 die Herrschaft. Seit 1918 befindet sich die Burg in Besitz des Freistaates Bayern und beherbergt seit den 1980er Jahren ein volkskundliches und zeitgeschichtliches Museum.
Besichtigung
Heute besteht die sehenswerte Parsberger Burganlage aus mittelalterlichen Mauerresten und weiß-hellrot gekalkten Gebäuden aus der frühen Neuzeit.
An den Berghang lehnt sich die Untere Burg aus dem 17.Jh. an, in der das das Leben in der Region Neumarkt-Parsberg-Regensburg thematisierende Burgmuseum untergebracht ist.
Die Obere Burg aus dem 16.Jh. wird von dem weiß verputzten Turmpaar im Stil der Renaissance mit seinen Zwiebelhauben beherrscht, das der Burg ein schlossähnliches und elegantes Ambiente verleiht. Über dem Dolomitfelsen sind an der Nordostseite des Areals die Reste des romanischen Bergfriedes (zeitweilig bewohnbarer Haupt-, Wach- und Wehrturm) erhalten und überragen gemeinsam mit den Renaissancetürmen das abwechslungsreiche Burggelände.
Die Besichtigung ist ganzjährig und jederzeit möglich. Das Museum hat nur zu bestimmten Zeiten geöffnet.
www.parsberg.de/burg-und-schloss-parsberg