Remparts (Stadtbefestigungen) de Vannes

56000 Vannes

 

Vom 3.Jh. bis 17.Jh. entstandene, geometrisch angelegte Festungswälle des von Stadtmauern umgebenen Altstadthügels mit mittelalterlichen und frühneuzeitlichen (Fachwerk)Häusern.

Stadtmauern von Vannes
Remparts von Vannes



Altstadt, Vannes
Altstadt, Vannes

Geschichte

 

Vannes war ab ca. dem 5.Jh. v. Chr. bis 56 v. Chr. die Hauptstadt des keltischen Stammes der Veneter. Nachdem der Ort von den Römern unter Caesar eingenommen worden war, bezeichnete man ihn als Darioritum. Die gallo-römische Stadt konzentrierte sich um ein Forum im heutigen Viertel St. Patern. Im 3.Jh. floh die Bevölkerung vor einer Invasion auf den Hügel Men-Guievr (Méné) und errichtete dort ein von Befestigungsmauern umgebenes Castrum, die Keimzelle der heutigen Altstadt.

Im 5.Jh. wurde in Vannes eines der sieben Bistümer der Bretagne durch den Mönch Saint Patern gegründet. Im 9.Jh. unter Herzog Nominoë und König Erispoë war Vannes das Zentrum des Herzogtums Bretagne und des bretonischen Königreiches und fungierte vor allem im 12.Jh. und 13.Jh. als Residenz der bretonischen Herzöge (das Herzogtum existierte bis zum Verlust der Unabhängigkeit gegenüber Frankreich 1532).

Im 16.Jh./17.Jh. hielt sich das bretonische Parlament nach einer Revolution im Exil in Vannes auf, was zu einer starken Entwicklung der Stadt führte. Am Ende des 18.Jhs. wurde Vannes zum Hauptort des Départements Morbihan und ist heute die Präfektur Morbihans.

 

Place St. Pierre, Vannes
Place St. Pierre, Vannes

Besichtigung

 

Am besten beginnt man den sehr lohnenswerten Rundgang um und durch die von Stadtmauern umgebene Altstadt am Hafen an dem halbkreisförmigen Place Gambetta. Er wird an den Seiten des alten Stadttores Porte St. Vincent aus den 1620er Jahren von Gebäuden aus dem 19.Jh. begrenzt. Das barocke Tor, das auf ehemaligen Stadtmauern aus dem 14.Jh./16.Jh. errichtet wurde, besitzt einen Torbogen mit den Stadtwappen von Vannes sowie Säulen und Nischen und führt zu der von Häusern aus dem 17.Jh., die als Unterkünfte für Mitglieder des Parlaments dienten, gesäumten Rue St. Vincent hinauf.

Der sich anschließende Place du Poids-Public wird von Häusern aus den letzten drei Jahrhunderten und dem aus dem 17.Jh. stammenden Hôtel de Francheville mit einer klassizistischen Fassade und einem Wachturm an einer Ecke umschlossen. Von hier aus führt der Spaziergang weiter zum Place des Lices, der die Unter- und Oberstadt miteinander verbindet und im Mittelalter ein Veranstaltungsort von Turnieren und Festen der Herzöge war. Über die Rue Pierre-René Rogue kommt man zum Place Valencia und zur Rue des Halles mit einstigen Markthallen aus dem 13.Jh..

Den Mittelpunkt der Altstadt bildet der von vielen historischen Gebäuden umgebene Place St. Pierre gegenüber der auf dem Hügel Méné über der umfriedeten Stadt gelegenen Kathedrale St. Pierre. Die Kirche wurde im 15.Jh. an der Stelle einer romanischen Kapelle im gotischen Stil erbaut und besitzt architektonische Stilphasen vom 13.Jh. bis 19.Jh.. An der Rue St. Salomon und der Rue St. Gwenaël rechts der Kathedrale befinden sich viele Fachwerkhäuser, deren Besonderheit die Verbindung eines steinernen Erdgeschosses mit Etagen aus Fachwerk ist.

Porte Prison, Vannes
Porte Prison, Vannes

Durch die während der französischen Revolution als Gefängnis dienende Porte Prison aus dem 14.Jh./15.Jh. kann man von der Altstadt aus in einen Park hinab gehen, der sich vor den imposanten Wallanlagen erstreckt. Von dort bietet sich ein sehr guter Blick auf das alte Waschhaus an der die Stadt durchfließenden Marle, den großen Tour du Connétable und das Château de l´Hermine. Das ehemalige Schloss der bretonischen Herzöge wurde im 14.Jh. errichtet und im 18.Jh. erneuert wieder aufgebaut.

 

 

Remparts und Waschhäuser, Vannes
Remparts und Waschhäuser, Vannes

Die Altstadt von Vannes besitzt aufgrund ihrer langen Besiedlungsgeschichte sowie der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gebäude ein ganz besonderes Flair. Bei einem Spaziergang durch die von Steinbauten und Fachwerkhäusern gesäumten alten Gassen und entlang der mächtigen Festungsmauern kann man ein wenig in vergangene Jahrhunderte eintauchen, zwischendurch in eines der zahlreichen Lokale einkehren oder durch die hübschen Lädchen bummeln und vor allem das historische Ambiente genießen.


 

Die Besichtigung ist ganzjährig und jederzeit möglich.