52425 Buzet
Als kleinste Stadt der Welt geltender Ort mit mittelalterlichem und frühneuzeitlichem Stadtbild.
Geschichte
Das heutige Stadtgebiet ist seit frühchristlicher Zeit besiedelt. Vom 12.Jh. bis frühen 15.Jh. war Hum Lehen des Patriarchen von Aquileia mit einer Burg, um die herum sich der Ort entwickelte, als Sitz der Lehensinhaber. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit kam der oft geplünderten und beschädigten Garnisonsfestung an der Grenze zwischen dem venezianischen und dem habsburgischen Herrschaftsbereich große Bedeutung zu. Nachdem die Stadt im frühen 15.Jh. an die Republik Venedig gefallen war, erneuerte man im 16.Jh. und 17.Jh. die Festungsmauern und verstärkte sie durch zwei Türme.
Bis in das 19.Jh. hinein war Hum ein kulturelles Zentrum der ältesten slawischen Schrift Glagoliza, heute ist es ein Künstlerdorf mit nur mehr zehn Häusern und etwa 30 Bewohnern.
Besichtigung
Vor dem Spaziergang durch das pittoreske Städtchen empfiehlt es sich, der außerhalb der Stadtbefestigung stehenden romanischen Friedhofskirche des heiligen Hieronymus einen Besuch abzustatten. Die Kirche ist mit Fresken aus dem 12.Jh./13.Jh. und glagolitischen Inschriften (vom 12.Jh. bis 14.Jh.) ausgestattet. Auf dem Friedhof vermitteln die teilweise mit Bildern der Verstorbenen versehenen Gräber einen Eindruck von der Einwohnerschaft des letzen Jahrhunderts.
Die ehemalige Festung ist von durch Türme gesicherten Stadtmauern umgeben und durch ein zwischen dem 11.Jh. und 12.Jh. entstandenes und in der Mitte des 16.Jhs. verändertes Stadttor zugänglich.
Der Ort besteht aus drei von Osten nach Westen parallel verlaufenden Häuserzeilen, zwei Straßen und einem trapezförmigen Platz. Diesen säumt die 1802 an der Stelle eines aus dem 13.Jh. stammenden Vorgängerbaus errichtete barocke Kirche Maria Himmelfahrt mit einem frei stehenden Turm aus der Mitte des 16.Jhs.. Unweit der Kirche befindet sich in den Arkaden der Loggia ein Steintisch, der ab dem 16.Jh. zur Wahl des Gemeinderates diente.
Während des Spazierganges durch die schmalen kopfsteingepflasterten Gassen kann man die lange Vergangenheit des heute idyllischen Ortes noch deutlich spüren und das mittelalterliche Ambiente genießen. Angesichts der einst von blühendem Leben erfüllten steinernen Gebäude wünscht man sich schon ein bisschen, kurz einmal in die Vergangenheit zu reisen um die Garnisonsfestung in ihrer vollen Pracht zu erleben.
Der Besuch der kleinsten Stadt der Welt lohnt sich aufgrund der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bausubstanz und einiger Künstlerateliers besonders für Geschichts- und Kunstinteressierte, lockt aber auch mit kulinarischen Köstlichkeiten.