Schloss Neugebäude - Wien

Otmar-Brix-Gasse 1, 1110 Wien

 

In der Mitte des 16.Jhs. unter Kaiser Maximilian II. begonnenes Renaissanceschloss mit ehemals märchenhafter Gartenanlage.

Schloss Neugebäude, Wien
Schloss Neugebäude, Wien



 

Geschichte

 

Das Schloss und seine Gärten wurden von Kaiser Maximilian II. als Gesamtkunstwerk konzipiert. Der Name des Schlosses („das neue Gepews“) ist im Zusammenhang mit dem bisherigen „alten“ Wohnschloss in Kaiserebersdorf zu verstehen. Nach dem Tod Maximilians ließ Kaiser Rudolf II. die Bauarbeiten ohne großes Interesse noch kurzzeitig weiter führen. Bereits um 1600 zeigten sich jedoch erste Verfallserscheinungen.

Am Anfang des 18.Jhs. wurde das Schloss durch die Kuruzzen stark beschädigt. Nachdem unter Kaiserin Maria Theresia große Teile des Schlosses und Gartens nach Schönbrunn verlegt worden waren, diente die Anlage als Munitionsdepot des kaiserlichen Heeres und nach 1922 wurde sie von Industrieunternehmen verwendet.

Seit 2000 wird das Schloss teilweise saniert und für Veranstaltungen genutzt.

 

 

Besichtigung

 

Das langgestreckte und verputzte Hauptgebäude mit seiner fünffach gegliederten langen Front und von zwei Türmen begrenzten Seitenflügeln zu beiden Seiten des vorspringenden Mittelrisalits liegt in einer ehemaligen Auenlandschaft zwischen zwei unterschiedlich hohen Gartenbereichen, die von einer türmebewehrten und zinnenbekrönten Mauer umfasst werden. Der untere, in quadratische Felder gegliederte Gartenbereich wurde 2010 in modernerer Form und ohne den früher vorgelagerten Weiher wieder hergestellt. Der obere Park besaß einst ein Labyrinth und zahlreiche Parkarchitekturen.

Im Erdgeschoss des schmalen Hauptgebäudes führen Gänge zu langen gewölbten Sälen und grottenartigen Räumen in den Endtürmen. Im höheren Hauptgeschoss befinden sich große Galerien, einst mit einer (heute in der Schönbrunner Gloriette verbauten) offenen Säulenloggia mit Rundbögen versehen und in einem hohen tonnengewölbten „Spaziersaal“ endend.

Hinter dem zentralen Bau erstreckt sich ein U-förmiges Ehrenhofgebäude. Erhalten sind ebenfalls die Bauteile rund um den „Löwenhof“ (Ballspielhaus, Zwingergang, Stall- und Nebengebäude samt begleitenden Mauerzügen) und das historische Meiereigebäude.

 

 

Schloss Neugebäude wurde zwar zu Gunsten von Schloss Schönbrunn aufgegeben, das Schlossgelände kann aber dennoch teilweise besichtigt werden. An manchen Tagen wirkt das manieristische Schloss mit seiner schlichten graubraunen Fassade ein wenig geheimnisvoll und lässt beim Besucher ein gewisses Bedauern darüber entstehen, dass die Pläne Kaiser Maximilians nicht vollständig umgesetzt wurden.

Einige Teile der Gestaltungselemente des Parkes sind heute in Schloss Schönbrunn zu finden (z.B. in der Gloriette). Im Schloss Neugebäude selbst wurde ein Sommerkino eingerichtet. Zudem gibt es im September immer ein lohnenswertes historisches Fest im Schlosshof, auf dem viele Stände (Kunst)Handwerk und Dekorationsartikel im mittelalterlichen Stil präsentieren und mit Speisen und Getränken sowie zahlreichen Vorführungen locken.


 

Die Besichtigung ist außerhalb von Veranstaltungen nicht möglich.

www.schlossneugebaeude.at