Schlossallee 5, 49326 Melle
Von Mauern und drei Wassergräben umgebenes, aus der Mitte des 16.Jhs. stammendes Renaissance-Schloss mit einem hochmittelalterlichen Turm und barocken Gartenanlagen.
Geschichte
Den Kern des Schlosses Gesmold bildet der um 1170 durch die Herren von Gesmel auf Eichenpfählen in der Flussniederung der Else errichtete und mit einem Palisadenzaun umfriedete viereckige Bergfried (zeitweilig bewohnbarer Haupt-, Wach- und Wehrturm).
Von 1544 bis 1559 wurde dann unter Miteinbezug des romanischen Turmes ein zweiflügeliges Schloss im Stil der Renaissance erbaut, welches man ab der ersten Hälfte des 17.Jhs. barock veränderte. So entstanden z.B. nach dem Erwerb des Schlosses durch die Bischöfe von Osnabrück die Evangelistenstatuen am Schlossturm.
Im Jahr 1664 kam das Schloss durch Tausch an die Freiherren von Hammerstein und befindet sich bis heute in deren Besitz. Die Anlegung der barocken Parkanlagen unter Freiherr Christoph-Ludolf von Hammerstein am Anfang des 18.Jhs. im französischen Stil mit einer Freitreppe, der alten Orangerie und einem Wildtiergehege stellte den Höhepunkt in der Baugeschichte des repräsentativen Herrensitzes dar. Später wurde der Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens umgestaltet.
Besichtigung
Schloss Gesmold besteht aus einer Hauptburg mit dem romanischen Wohnturm und zwei sich davor erstreckenden Vorburgen, die jeweils durch Gräben befestigt und über Zugbrücken verbunden sind. Die erste, äußere Vorburg erreicht man durch die Tordurchfahrt. Auf ihrem Areal befinden sich der von Mauern mit Bastionen und Statuen begrenzte barocke Lustgarten, die alte Orangerie und ein Wirtschaftsgebäude. Auf dem Gelände der zweiten Vorburg liegen die Orangerie und ein ehemaliges Brauhaus.
Die Innenbesichtigung des Herrensitzes ist nur mit Führungen möglich, die Parkanlagen kann man sich nach Vereinbarung ansehen. Aber auch durch das Eingangstor erkennt man den dreiteiligen Aufbau des Schlossgeländes und bekommt einen guten Blick auf das idyllisch gelegene, frühneuzeitliche Schloss mit seinem hochmittelalterlichen Turm, der mit seinem groben, dicken Mauerwerk einen interessanten Kontrast zu dem barocken Garten bietet.
Das kleine und sehr trutzig wirkende Schloss Gesmold ist sehenswert und da es heute (leider) unmittelbar neben der Autobahn steht, sollte zumindest ein kurzer Abstecher möglich sein.