93164 Laaber
Am Ende des 12.Jhs. durch die Herren von Laber (Wernher III.) auf einem Felsmassiv am Tal der Schwarzen Laber im Auftrag Kaiser Friedrichs II. zur Überwachung der Flussübergänge und der „Königsstraße“ errichtete Höhenburg mit romanischen Bauteilen.
Geschichte
Die Herren von Laber wurden 1118 in Verbindung mit der Gründung des Klosters Reichenbach zum ersten Mal genannt. Als Ritter von Laber besaßen sie auch die Burg Prunn und die Burg Breitenegg. Größere Bekanntheit erlangte in der ersten Hälfte des 14.Jhs. Hadamar III. von Laber, der Verfasser der Minneallegorie Die Jagd.
Am Ende des 14.Jhs. wurde die Burg während einer Auseinandersetzung zwischen Hadamar IV. von Laber (dem ehemaligen Regensburger Bürgermeister) und der Stadt Regensburg belagert. Nach dem Aussterben der Herren von Laber im 15.Jh. nahmen die bayerischen Herzöge die Burg ein. 1505 kam sie an das neugebildete Herzogtum Pfalz-Neuburg, diente als Sitz eines herzoglichen Pflegers und wurde im ausgehenden 16.Jh. schlossartig ausgebaut. 1720 trug man die Türme der Burg ab.
Nachdem der Besitz 1805 an die Gemeinde Laaber übergegangen war, verfiel die Anlage zunehmend. Heute stehen auf Teilen der mittelalterlichen Mauerreste wieder einige Wohnhäuser.
Besichtigung
Der kurze Rundgang über die eher kleine Randhausburg beginnt an dem einst die Burg vom Bergrücken trennenden und durch einen halbrunden Turm gesicherten Halsgraben. Hinter ihm befinden sich das äußere gotische Tor und ein ehemals mit zwei seitlichen Türmen versehener gotischer Torzwinger mit einem östlich angebauten Gebäuderest.
Zwei innere romanische Torbögen und eine quadersteinerne Mauer fassen einen zweiten Zwinger ein, an den sich, in die bruchsteinerne Ringmauer eingelassen, der aus Buckelquadern errichtete rechteckige Bergfried (zeitweilig bewohnbarer Haupt-, Wach- und Wehrturm) anlehnt. Am Stumpf des Bergfriedes sind vom Burghof aus die Mauern der früheren Burgkapelle zu sehen. An der West-, Ost- und Südseite erstreckten sich einst die Wohngebäude, von denen in der Ostecke ein Mauerzug mit romanischen Fenstern erhalten ist. Zum Teil wurden auf den Fundamenten neue Wohnhäuser erbaut.
Von der über dem Ort Laaber gelegenen Ruine, von der besonders der Torbereich interessant ist, bietet sich ein schöner Blick auf den idyllischen Markt und das Tal der Schwarzen Laber. Das Tal des Donau-Nebenflusses zieht sich durch die sich zwischen Ingolstadt, Regensburg und Nürnberg ausdehnende Hügellandschaft des Bayerischen Jura und besticht mit einem durch Wiesen, Wälder und felsige Talhänge sowie Burgen, Mühlen und ehemalige Eisenhammerwerke geprägten Kulturland entlang der mittelalterlichen Königsstraße.
Die Besichtigung ist ganzjährig und jederzeit möglich.