Altenburg 1, 96049 Bamberg
Seit dem frühen 12.Jh. auf dem höchsten Hügel der ehemaligen Kaiserstadt und des fürstbischöflichen Hochstiftes Bamberg gelegene und im 15.Jh. ausgebaute Höhenburg als Flieh- und Trutzburg sowie zweite Residenz der Bamberger Fürstbischöfe von der Mitte des 13.Jhs. bis zur Mitte des 15.Jhs..
Geschichte
Die Altenburg wurde im Jahr 1109 in einer Urkunde Bischof Ottos von Bamberg erstmals erwähnt. Ihre Glanzzeit erlebte sie im ersten Drittel des 16.Jhs. unter Fürstbischof Georg III. Schenk von Limpurg, als sich unter anderem Albrecht Dürer und (Dr.) Johann Georg Faust auf der Burg aufhielten.
In der Mitte des 16.Jhs. wurde die Burg im Zweiten Markgrafenkrieg nach der Übergabe an Markgraf Alfred Alcibiades von Brandenberg-Kulmbach stark zerstört und verfiel in den folgenden zweihundert Jahren zunehmend.
Die Burgenromantik führte in der ersten Hälfte des 19.Jhs. zur Wiederentdeckung der Altenburg als Denkmal deutscher Geschichte und zu ihrer Sicherung durch den neuen Besitzer, den fürstbischöflichen Leibarzt Adalbert Friedrich Marcus. Dessen Freund, der Schriftsteller E. T. A. Hoffmann, bewohnte zeitweilig den nördlichen Mauerturm. 1818 wurde der Altenburgverein gegründet, der die Burganlage bis heute betreut. In der Mitte des 19.Jhs. hielt sich die exilierte Königin Amalie von Griechenland mehrfach auf der Altenburg auf, der südliche Mauerturm ist nach ihr benannt. 1902 wurde ein neuer Palas fertiggestellt, der sich über den Kellern des mittelalterlichen Saalbaus erhebt. Von 1998 bis 2003 fanden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen auf der Burg statt.
Besichtigung
Die Besichtigung des Areals beginnt im Westen der Hauptburg hinter der den Graben überspannenden Brücke am Torhaus. 1834 wurde in dem Gebäude an der Stelle der 1124 geweihten, jedoch nicht mehr vorhandenen mittelalterlichen Burgkapelle ein neuer Kirchenraum eingerichtet und Grabdenkmäler aus säkularisierten Kirchen Bambergs aufgestellt.
Sich nach dem Durchschreiten des Torbaus nach rechts (Süden) wendend, kann man einen Blick auf die Ringmauern werfen, die hier mit einem Wehrgang versehen sind. In der Südwestecke steht der sogenannte Bärenturm, in dem heute ein ausgestopfter Bär das früher auf der Burg gehaltene Tier ersetzt. In der Mitte der südlichen Wehrmauer befindet sich die Amalienklause, deren nördliches Pendant auf der gegenüberliegenden Seite des Burggeländes die E. T. A. Hoffmann-Klause darstellt.
Im Zentrum des Burghofes ragt der im 13.Jh. erbaute und als einziges Gebäude der mittelalterlichen Altenburg erhaltene Bergfried (zeitweilig bewohnbarer Haupt-, Wach- und Wehrturm) empor, der, wohl erst seit 1900, mit einem eisernen „Feuerkorb“ versehen ist und gegen eine Spende zum Erhalt der Burg bestiegen werden kann. Bereits von der ersten Wehrplattform bietet sich ein einzigartiger Panoramablick auf das Bamberger Altstadtensemble: die geistliche Bergstadt rund um den Kaiserdom, die Alte Hofhaltung und die Neue Residenz, das Kloster Michelsberg und die bürgerliche Inselstadt zwischen den beiden Flussarmen der Regnitz.
An der Nordseite wird der Burghof von dem um 1900 auf den Grundmauern des ursprünglichen Wohn- und Repräsentationsgebäudes errichteten Palas gesäumt, der sich als romantisierendes Gebäude mit Rittersaal präsentiert.
Seit dem beginnenden Hochmittelalter in exponierter Lage auf dem höchsten der Bamberger Hügel thronend, besticht die eher kleine, aber dicht bebaute Burganlage heute mit trutziger Wehrhaftigkeit im Stil des Historismus und einer wunderschönen Aussicht auf die Stadt Bamberg mit ihren Kirchen, Schlossanlagen und barocken Bürgerhäusern aus dem 11.Jh. bis 18.Jh.. Der einstige Sitz der Fürstbischöfe ist heute ein beliebtes Ausflugsziel, bei dessen Besuch man in vergangene Jahrhunderte eintauchen und das besondere Ambiente genießen kann.
Die Besichtigung ist ganzjährig zu den Öffnungszeiten möglich.