Domplatz, 20099 Hamburg
Sie gilt als historische Keimzelle Hamburgs und datiert auf das 9. Jahrhundert, die heute nur mehr als Erdwerk erhaltene, einst im Bereich zwischen der St. Petrikirche und dem ehemaligen Mariendom sowie der Straße Speersort gelegene Hammaburg.
Um die frühmittelalterliche Befestigung an der Mündung der Alster und Bille in die Elbe entstanden im Hochmittelalter zunächst eine erzbischöflich regierte Altstadt und eine herzogliche (alte) Neustadt, die sich zusammenwachsend im Spätmittelalter zu einem Handelsplatz des Städtebundes der Hanse, zu einer politisch unabhängigen freien Reichsstadt und schließlich zur heutigen Freien und Hansestadt Hamburg entwickelten.
Die Elbmetropole Hamburg verfügt als „Tor zur Welt“ über den wichtigsten deutschen Nordseehafen und den stetig wachsenden Stadtteil HafenCity mit dem UNESCO-Welterbe Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus. Etliche Fleete und Kanäle durchziehen die mit Gebäuden überwiegend aus Backstein und Klinker, Stahl und Glas bebaute Innenstadt.
Geschichte
Vor- und Frühgeschichte
Die Besiedlung des heutigen Hamburger Stadtgebietes setzte nach der letzten Kälteperiode der aktuellen Eiszeit (Känozoikum) vor etwa 17.000 Jahren ein, als steinzeitliche Jäger und Sammler begannen, das Urstromtal der Elbe zu nutzen. Für das 4. Jahrhundert v. Chr. gibt es Nachweise für eine feste Siedlungstätigkeit im Elbtal.
In römischer Zeit wird ein Ort mit dem Namen „Treva“ an der Alstermündung erstmals erwähnt und es bestanden Handelskontakte des Hamburger Raums mit dem römischen Einflussgebiet.
Seit dem 4. Jahrhundert siedelten sich nordalbingische Sachsen im nordelbischen Raum an und es existierten Siedlungen auf dem Geestrücken bei der Alstermündung. In Hamburg-Schnelsen erstreckte sich ein größeres Gräberfeld (Fundort eines der wenigen frühmittelalterlichen Reitergräber nördlich der Elbe).
Frühmittelalter
Das heutige Hamburger Stadtgebiet wurde im 8. Jahrhundert an der Alster in der Nähe ihrer Mündung in die Elbe erstmals fest besiedelt.
Der fränkische König und (ab 800) römische Kaiser Karl der Große gründete nach der Eroberung des Geestrückens an Alstermündung mit Unterstützung durch slawische Abodriten einen Stützpunkt und ein Zentrum zur Missionierung der (west)germanischen Stämme der Sachsen.
In der frühen Karolingerzeit entstand nun um 800 die sogenannte „Hammaburg“. Woher diese Benennung stammt, ist nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich bezeichnet sie die geschützte Lage der Siedlung an einem möglicherweise bewaldeteten Geesthang.
Die Niederungsburg erstreckte sich in Hanglage oder oben auf einem Geländevorsprung auf einer von Marschen zwischen den Flüssen Alster und Bille umgebenen Landzunge an einer Biegung der Elbe im Bereich des heutigen Domplatzes am Speersort. Diese Position erschwerte den Angriff und ermöglichte den Bau einer schützenden Fluchtburg für die Bewohner des wachsenden Handelsplatzes.
Die viereckige Anlage verfügte über circa fünf bis sechs Meter hohe Wälle mit aus Erdreich angefülltem Plankenwerk und hatte eine Fäche von etwa 130 x 130 Metern. Eine erste urkundliche Nennung der Palisadenfestung gibt es für das Jahr 823.
Um 831/834 begründeten der fränkische Kaiser Ludwig der Fromme und Papst Gregor IV. ein (Erz)Bistum und setzten den Benediktinermönch Ansgar von Bremen als Bischof ein.
Eine innerhalb der Wallumzäunung bereits bestehende Taufkirche wurde zu der zur Missionierung Norddeutschlands und Skandinaviens dienenden Marienkirche mit zugehörigen Klostergebäuden und einer Klosterschule als Vorläufer des Mariendomes ausgebaut. Ebenfalls auf dem Burgareal befand sich der Königshof des Burgvogts.
Nach der Reichsteilung 843 (im Vertrag von Verdun zwischen den Söhnen Kaiser Ludwigs des Frommen in das ostfränkische Reich unter Ludwig dem Deutschen, westfränkische Reich unter Karl dem Kahlen und mittlere Reich unter Lothar) und aufgrund schwindender Macht der Dynastie der Karolinger führten Brandschatzungen durch Wikinger und Normannen (845) sowie Überfälle der slawischen Abodriten (915) zur Errichtung einer neuen Burg.
Vor der Hammaburg hatte sich eine kleine Vorstadt mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden von Handwerkern und Händlern entwickelt. Sie grenzte an einen ehemaligen Flussarm der Bille zur Alster (heute die bis in das 19. Jahrhundert hinein durch Althamburger Bürgerhäuser gesäumte Große und Kleine Reichenstraße) an. Südlich des Wiks bei der Hammaburg zum Mündungsarm der Bille zur Alster lag der erste Hafen.
Nach der Wiederherstellung des Erzbistums (Hamburg-Bremen) unter Erzbischof Adaldag wurde die Siedlung ausgebaut und erhielt das Marktrecht: Der Grundstein für den späteren Aufstieg Hamburgs zur Handelsstadt war gelegt. Der Marktplatz befand sich im Bereich des heutigen Alten Fischmarktes.
966 übertrug der römisch-deutsche Kaiser Otto I. die weltliche Herrschaft über das Bistum an den sächsischen Herzog Hermann Billung.
Zur Herrschaftszeit Kaiser Ottos II. kam es, auch aufgrund einer militärischen Schwächung des Reiches nach seiner Niederlage in Kalabrien, zu einem Aufstand der Wenden und Angriffen der Dänen. Die Obodriten nutzten dies zu ihrem Vorteil und zerstörten die Siedlung 983.
Hochmittelalter
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